Haut und...

Wissenschaft

Historie

Licht ist eine elementare Voraussetzung für gesundes Leben. Nicht nur die Pflanzen schöpfen daraus Wachstumsenergie, auch wir Menschen sind biologisch davon abhängig. Schon die alten Griechen maßen der Heliotherapie (Sonnentherapie) große Bedeutung zu. Später waren es die Römer mit ihrer Badekultur, die die Sonnentherapie verfeinerten und ihre Häuser mit natürlichen Solarien ausstatteten. Auch die Germanen hatten die Heilwirkung der Sonne erkannt, nur mussten sie dazu hohe "Heilberge" besteigen, um die gewünschte Heilwirkung zu erzielen. Um das 18te Jahrhundert ist aus der Schweiz bekannt, dass beispielsweise Tuberkulose in speziellen Lichtzentren behandelt wurde, die sich auch auf einer ganz klar definierten Berghöhe befanden.

Doch Sonnenlicht hat auch ungewollte Nebenwirkungen: Zwar sind die in der modernen Lichttherapie verwendeten Wellenlängen auch im ganz normalen Sonnenlicht vorhanden, nur sind im Sonnenlicht auch Wellenlängen, die die Verhornung und die Hautalterung deutlich beschleunigen und nebenbei - wie bekannt - hautkrebsfördernd wirken. Das Ziel der CCO-Lichttherapie mit elektronisch erzeugtem Licht (LEDs) war somit, nur die guten Wirkungen vom Sonnenlicht ohne die schlechten, kontraproduktiven Nebenwirkungen voll zu nutzen.

Nobelpreis

Als Vater der modernen Lichttherapie gilt der dänische Mediziner Niels Ryberg Finsen, der 1896 in Kopenhagen ein Institut zur Erforschung der Lichttherapie gründete. Finsen beschäftigte sich intensiv mit der physiologischen Wirkung des Lichtes auf den menschlichen Organismus. So entdeckte er den therapeutischen Nutzen von Licht und erhielt 1903 in Anerkennung seiner Verdienste den Nobelpreis der Medizin. Die in der Schulmedizin noch heute gebräuchliche Anwendung von Licht in der Dermatologie kann im Wesentlichen auf seine Forschungsarbeiten zurückgeführt werden.

Erstes Therapiesystem

Ebenfalls um die Jahrhundertwende begann auch in Amerika die Erforschung der Auswirkung von Licht und Farbe auf den menschlichen Organismus. Als eine herausragende Persönlichkeit auf diesem Sektor ist Dinshah P. Ghadiali zu nennen. Ihm gebührt die Ehre, Anfang des 19ten Jahrhunderts das erste in sich abgeschlossene Farblicht-Therapiesystem der Welt begründet zu haben. Dinshah benutze ein fünfteiliges Filtersystem, dass in Kombination zwölf Farben ergab, mit denen er "mehrere hundert" Krankheiten behandeln konnte.

Lichtaufnahme über die Haut

Über die Haut nehmen wir Licht als Energie und Schwingung auf. Dadurch wird eine Vielzahl von biologischen Funktionen reguliert, angeregt und aufrechterhalten. Das sichtbare Lichtspektrum vermag Haut-, Gewebe- und Blutzellen positiv zu beeinflussen und eignet sich daher ideal für die medizinische & kosmetische Applikation. Lichtinduzierte Effekte erreichen zuerst die Haut oder die Augen, danach den gesamten Körper. BetroffeneZellen profitieren durch Optimierung deren Funktion und Verbesserung der Zellkommunikationsfähigkeit.

Lichtaufnahme über die Augen

Zum eigentlichen Sehvorgang wird nur ca. ein Viertel des über die Augen aufgenommenen Lichtes benötigt. Drei Viertel gelangt über Nervenstränge von der Retina zum Hypothalamus, dem lichtempfindlichen Teil des Gehirns. Dieser koordiniert und reguliert eine Vielzahl von Körperfunktionen, das Nervensystem und Teile des endokrinen (hormonale) Systems. Beispielsweise wird durch die Kontrolle der Zirbeldrüse (Pineal, Epiphyse) die Produktion des Hormons Melatonin stimuliert oder gehemmt. Nachts wird Melatonin ins Blut abgegeben, durch Tageslicht wird die Ausschüttung unterdrückt. So kann die Zeitsteuerung (zirkadiane Rhythmus) im Menschen, der Wechsel von Schlaf- und Wachperioden, erfolgen. (Quelle: Hanusch)

Biophotonik

Die Biophotonik stellt heute eine Grundlagenwissenschaft für die Wirkung von Licht auf die Zellen dar. Forschungen haben bewiesen, dass jede Zelle in der Lage ist, Licht aufzunehmen, zu speichern und im Sinne des Informationsprozesses wieder abzugeben. Bei jeder Form von Störung (Krankheit, Verletzung etc.) zeigt sich sowohl eine veränderte Lichtintensität (Biophotonen) in der Zelle, als auch eine Störung in der Kommunikation.

Der Begriff Biophotonik vereint die beiden Worte: "bios" (griech.: Leben) und "phos" (griech.: Licht). Die wissenschaftliche Disziplin Biophotonik umfasst die Anwendung lichtbasierter Technologien auf Fragestellungen in Medizin und Lebenswissenschaften. Zu diesen Technologien gehört auch der Einsatz von Licht, sei es in der Zellbiologie oder in der Chirurgie, zum Beispiel bei der Behandlung von Hautkrankheiten. Grundlage für diese Technologien ist das Wechselspiel zwischen Licht und biologischer Materie.